geissler IT hat sich in den letzten Jahren vom Einzel-Projekt zu einem mehr oder weniger kompletten IT-Service-Dienstleister mit umfangreicher Spezialisierung entwickelt. Vor allem durch umfangreiche Netzwerktätigkeit und stetiges Interesse an neuen Entwicklungen konnte das Unternehmen sich permanent weiter entwickeln und seinen Kundenstamm nicht nur regional stetig erweitern.
Wie sich diese Entwicklung gestaltet hat, wohin die Reise weiter gehen soll und für welche Aufgaben und Werte eine IT-Beratungsfirma für ihre Kunden in der heutigen Zeit stehen muss – das beantwortet Unternehmensgründer Timo Geißler auf dieser Seite in einem kurzen Interview. Hier also nun zehn Fragen, die ein wenig mehr über das Geschäft erzählen als ein reines Firmenprofil:
F: Wie sind sie zur IT gekommen? Hat sich das immer schon abgezeichnet?
Timo Geißler: Eigentlich nicht, ich wollte ursprünglich in die Gastronomie-Branche – ich hatte immer die Idee, dass so ein Esstisch ein guter Ort sein müsse, an dem man sich entspannt versammelt und gerne bleibt, eine kleine Oase. Doch dann kam es anders – ich war immer schon sehr neugierig, von dem Willen getrieben, technische Dinge experimentell zu erfassen, wollte aber gleichzeitig mit anderen Menschen zu tun haben. Also ging ich zuerst in den Einzelhandel und habe dann eine Ausbildung zum IT-Kaufmann gemacht. Also wurde es nichts mit der Gastro-Karriere, wobei wir inzwischen ja auch für renommierte Gastronomie-Betriebe arbeiten und uns gerne um die speziellen Aufgaben dort kümmern – so schließt sich der Kreis dann doch ein wenig.
F: IT ist ja häufig Troubleshooting. Was raten Sie ihren Kunden als erstes, wenn sie ein Problem haben?
Timo Geißler: Vor allem Ruhe bewahren und schauen, ob der Fehler reproduzierbar ist und vielleicht auch andere betroffen sind. Wie tiefgreifend ist der Fehler, kann ich gar nicht mehr arbeiten oder bin nur ich ein wenig eingeschränkt. Wichtig ist aber, das Problem auf jeden Fall an uns zu kommunizieren – mit Kapitulationserklärungen wie »das ist halt so« sollte man sich da gar nicht abfinden. Wobei wir natürlich eigentlich daran interessiert sind, uns überflüssig zu machen und durch gute Strukturen hektische Troubleshooting-Prozesse zu vermeiden.
F: Was kann der Kunde denn selbst beisteuern, was muss er denn können?
Timo Geißler: Am besten gar nichts. (lacht) Eigentlich soll der Kunde sich auf sein Spezialgebiet konzentrieren und sich darum kümmern, sein eigenes Business voran zu treiben. Und seine IT nutzen und einen Mehrwert verspüren. Das technische Equipment sollte er als Werkzeug und Erleichterung verstehen, nicht als aufgezwungenes Übel – das wird häufig leider so negativ gesehen. Aber daran sind viele Kollegen auch selbst schuld. Diese Klischee-Supporter, die dem Kunden stundenlange beängstigende Vorträge über verschiedene Linux-Dialekte halten, das ist nicht unser Weg, die werden bei uns auch nicht glücklich. Wir haben einfach keine Lust auf solche Nerd-Geschichten, das dient ja letzen Endes nur der Selbsterhöhung der vermeintlichen Spezialisten. Und lässt den Kunden im Regen stehen, das kann ja nicht die Aufgabe des Supports sein.
F: Was ist denn dann für den Kunden wirklich wichtig?
Timo Geißler: Offenheit und Transparenz. Viele Kunden sind verwundert, wenn sie zum ersten Mal monatliche Berichte für unsere Tätigkeiten erhalten, das ist eben noch nicht überall Standard, obwohl es das sein sollte. Das Vertrauen in das Know-How der Firma und das Verständnis, das jeder unserer Mitarbeiter für die Probleme des Betroffenen aufbringt. Vor allem die Grundeinsicht, dass keine Frage zu doof oder trivial ist. Wir nehmen das alles immer gerne auf, und sehen, wie wir das gemeinsam und auf Augenhöhe klären können. Das ist unser wirklicher Job.
F: Wie sehen sie die Zukunft der Unternehmens-IT?
Timo Geißler: Sie ist und wird der zentrale Dreh- und Angelpunkt im Unternehmen bleiben. Und wird sich aus keinem Betrieb mehr heraus halten lassen. Allerdings unterscheiden sich Nutzung und Prozess-Erleichterungen je nach Bereitschaft des Kunden. Die Digitalisierung und die immer stärker drohenden Gefahren aus dem Internet erhöhen die Anforderungen immens und der Bedarf steigt beinahe täglich. Hier den Überblick zu behalten und die Bedürfnisse des Kunden zu kennen, Möglichkeiten und auch Machbarkeiten abzuwägen, dazu bedarf es zunehmend langfristiger Kooperationen. Denn, wie schon erwähnt: Reines Troubleshooting wollen wir wirklich vermeiden.
F: Was wird der nächste Trend?
Timo Geißler: Nun ja, alle reden ja zur Zeit von »der Cloud«, meinen aber dann dezentrale Systeme, die überall und stets verfügbar sind. Die Einfachheit der Nutzung soll sich halt weiter steigern – das ist aber oft nicht die einzige und wahre Lösung, das ist individuell eben sehr unterschiedlich.
F: Individuallösung oder Standard – was ist der richtige Weg?
Timo Geißler: Den richtigen Weg gibt es nicht, der Trend geht für unsere Hauptkunden, das sind eben KMU, aber eher zur Standardisierung, so dass jeder optimal und vor allem effektiv betreut werden kann. Das macht vor allem auch interne Übergaben leichter, wenn sich da keine Spezialisten-Blasen bei uns bilden.
F: Wie geht es weiter mit geissler IT?
Timo Geißler: Wir selbst haben zu lange das Unternehmen auf zu schmalen Schultern getragen. Die IT ist so vielfältig und die von uns verlangten Themen konnten nicht länger nur von Einzelnen bearbeitet werden. Deshalb haben wir viele Prozesse optimiert und sind dann auch relativ schnell gewachsen. Das darf gerne ein wenig langsamer weiter gehen, denn wichtiger als rasches Wachstum sind für uns optimale Prozesse und vor allem Qualität. Daran versuchen wir in fast jedem Team-Meeting und beinahe täglich zu feilen.
F: Welche Entwicklung hat sie in der letzten Zeit am meisten beeindruckt?
Timo Geißler: Nachhaltig verändert hat unsere Landschaft tatsächlich das Smartphone. Ein solcher Technologie-Sprung und das damit verbundene Angebot an Softwarelösungen hat einen großen Einfluß auf die Wahrnehmung der digitalen Welt. Ansonsten begeistern mich persönlich vor allem vernetzte Systeme, eine der größten Herausforderungen heutzutage und in Zukunft. Hier bedarf es vor allem offener Standards, auf die sich alle einigen können, da gibt es meiner Einschätzung nach noch zu viele Reibungsverluste, die die Entwicklung aufhalten.
F: Bei aller Technik – wie finden Sie einen Ausgleich zur Bildschirmarbeit?
Timo Geißler: Tatsächlich fast gar nicht, leider steht das Rennrad im Schuppen und wartet auf die Landstraße und mich. Aber – Sie werden das jetzt vielleicht für ein wenig skurril halten: Ich bin seit vielen Jahren ein begeisterter Lego-Sammler, die Simplizität der Verbindung dieser kleinen Steine, die dann Größeres entstehen lässt, fasziniert mich doch sehr. Das eine oder andere seltene Modell finden sich tatsächlich auch in unserer Firma auf irgendwelchen Regalen wieder, ab und an kommen auch neue dazu. Meine Mitarbeiter tolerieren das aber (schmunzelt). Die restliche Zeit, die bleibt, gehört natürlich meiner Frau und unseren 5 Kindern – das ist für mich in der Tat der beste Ausgleich.